Die indirekte Konfrontation


Neben der direkten und unmittelbaren Konfrontation, besteht die Möglichkeit der indirekten Konfrontation. Das Beispiel aus einem Coolness-Training in einer Gesamtschule macht dies deutlich.

Ein 12 Jahre alter Schüler einer Gesamtschule (7. Jahrgangsstufe), der durch Übergewicht, Stottern und unkoordinierten Bewegungsablauf ein dankbares Opfer zu sein schien, erhielt von seinen Mitschülern zusätzlich zu den „körperlichen Strafen“, regelmäßig zutiefst beleidigende Kurzmitteilungen. Im Coolness-Training berichtete er in der Gruppe davon und brachte einige Schriftstücke mit. Auch wenn er es äußerlich cool nahm, bedrückte es ihn doch außerordentlich. Ich gab ihm den Auftrag, alle Mitteilungen in ein Heft zu kleben und zu sammeln. Ich versprach ihm, dass wir gemeinsam in der Gruppe über eine „spektakuläre Aktion“ nachdenken würden. Die Tatsache, dass er erstmals, mit Unterstützung das Drehbuch selbst schreiben konnte, versetzte ihn zugleich in Angst und Euphorie. Geplant war, die Kurzmitteilungen auf DIN A 3 Format zu ziehen, unangemeldet in die Klasse zu gehen und die „Autoren“ zu bitten, sich ihren Werken zuzuordnen. Die Information über die „Aktion“ drang durch eine undichte Stelle nach außen zu den Briefeschreibern. Schlagartig versiegte die Quelle.


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